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Bye bye Semester numero uno

Die Klausuren sind rum und zack – ich bin kein Ersti mehr. Holy shit ging dieses Semester schnell vorüber, wobei ich mich doch noch so gut daran erinnere, wie ich das erste Mal in meinem neuen WG Zimmer stand… Dieser Mensch unterscheidet sich aber definitiv von jenem, der gerade diesen Text schreibt. Von meinen über das Semester gesammelten Erfahrungen möchte ich hier deswegen einen kleinen Abriss geben.

Haushalt & Ernährung

Die erste Herausforderung war es, guess what, den eigenen Haushalt zu schmeißen. In einer WG hat man es wahrscheinlich etwas einfacher. Zumindest erging es mir so, weil zumindest die Putzaufgaben geteilt werden können.

Viel schwieriger war es hingegen sich plötzlich selbst um seine Ernährung zu kümmern. Ich habe mich früher daheim noch gerne zurückgelehnt, was das Thema kochen betrifft. Dementsprechend war meine Auswahl an Gerichten, die ich kochen konnte nicht sonderlich groß. Der Klassiker “Nudeln mit Pesto” durfte natürlich nicht fehlen, wobei auch andere Nudelgerichte keine Seltenheit darstellten.

Was ich aus der Zeit essenstechnisch mitgenommen habe? Es wäre vielleicht recht sinnvoll gewesen sich einen Essensplan aufzustellen, wenn man wie ich nicht viel Stress mit dem Kochen und Einkaufen haben möchte. Das ist jetzt auch einer meiner Projekte, die ich in den Semesterferien angreifen möchte.

Man lernt aber auch sehr viel mit der Zeit und man ist eines Tages in der Lage, ohne großen Plan einfach mit dem was sich im Kühlschrank finden lässt, irgendwas zu zaubern. Ich erinnere mich gut an den Satz “Die Welt des Gemüses ist divers” meiner Mitbewohnerin, als ich sie fragte, warum diese Paprika so länglich aussieht. So habe auch ich ersten Zugang zu dieser diversen Welt gefunden. Wenn dann doch die Ideen ausgingen und/oder man nur einen kleinen Snack brauchte waren Reiswaffeln mit Erdnussbutter mein treuester Begleiter.

Verhungert bin ich aufgrund meiner schnell erworbenen, dennoch sehr ausbaufähigen Kochkünsten Gott sei Dank nicht, wobei ich nicht weiß, ob ich das auch behaupten könnte, wenn es keine Mensa gegeben hätte.

Die Sache mit den Freunden

Dass sich die Freundessuche alles andere als einfach gestaltet, habe ich schon in diesem Beitrag berichtet.

Deswegen hier die sozialen Abenteuer eines Physikers in a Nutshell:

Erstmal Vogelwild von Gruppe zu Gruppe gewandert. Dann gemerkt dass man keinen Menschen ausreichend kennenlernt, wenn man nur ein- zweimal was mit dem macht. Deswegen mal länger bei einer Gruppe geblieben. Schließlich kommt die Erkenntnis, dass ich erst so langsam nen Überblick erhalte, wer diejenigen sein könnten, mit denen ich auch langfristig abhängen möchte.

Die bottom line ist, dass man definitiv nicht erwarten sollte, im ersten Semester (vor Allem nicht am Anfang) die Freunde fürs Leben zu finden. Vielleicht sind es zunächst “Not-Freunde”, weil man einfach keine anderen Menschen hat, mit denen man abhängen kann (Ich weiß das klingt ziemlich blöd, aber ich habe das nicht nur einmal gehört).

Mit der Zeit, und das kann wirklich mal ein halbes Jahr dauern, bekommt man jedoch einen Überblick und kann sich dann so langsam die Herde suchen, die einen vielleicht mehrere Jahre begleiten wird. Ich finde, diese Menschen zieht man einfach an, weswegen man sich da nicht zu viele Gedanken und unnötig Stress machen sollte, wie ich es leider gemacht habe. Das soll nicht heißen, dass man nicht selbst dahinter sein sollte und keine Gelegenheiten für neue soziale Kontakte schaffen sollte. Ich meine nur, dass man sich auf sein Gefühl verlassen kann, ob es mit dem- oder derjenigen passt oder eben nicht.

Workload

Das Studentenleben besteht nicht nur aus Haushalt und Freunden, sondern vor Allem auch aus Uni. Nicht zu selten bin ich schon auf diese massive Umstellung eingegangen, die man zu erwarten hat, wenn das Studium beginnt.

Ich dachte damals, ich hätte einen kleinen Vorteil, weil ich von allen Seiten eingetrichtert bekam, dass es sehr normal ist anfangs nichts zu checken. Aber selbst das hat nicht verhindert, dass ich mich zu beginn überfordert gefühlt habe. Seien es die Unmengen an Stoff, die einen überrumpeln oder die wöchentlich abzugebenden Übungsblätter, die einen stets unter Druck setzen, bis man sich irgendwann mal daran gewöhnt hat.

Egal wie oft man gesagt bekommt, dass die Zeit nicht einfach wird, ändert nichts an dem Fakt, dass die Zeit nicht einfach ist, was nicht heißt, dass sie keinen Spaß macht. Trotzdem ist es so, dass jegliches Wissen über die kommenden Probleme, jene nicht verschwinden lässt. Sie sind da und sie müssen durchlebt werden. Es führt kein Weg daran vorbei, und mag man sich sonst so oft einreden, dass man ja wisse was kommt und man ja darauf vorbereitet sei.

Nein – es bringt so gut wie nichts. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Am Ende des Tages muss man sich in diese neue Welt einfach stürzen und schauen, dass man irgendwie überlebt und das ist auch gut so. Denn nur so kann man als Mensch wachsen.

Mut zu Veränderung

Ich bin nicht der Mensch, der ich vor einem halben Jahr war, als ich diesen Blog angefangen habe. “Life is about change” schwirrt in meinem Kopf und ich denke mir, dass sich in dieser Zeit verdammt viel in meinem Leben geändert hat und ich daher auch wirklich gelebt habe. Die Entscheidung auszuziehen, war dabei essenziell, denn viele schöne Erlebnisse wären sonst nicht zustande gekommen. Für mich als Kind vom Land, war das eine sehr große Veränderung, die ich keineswegs bereue, sondern viel mehr weiterempfehlen kann. In diesem Sinne…

Jetzt ist die Zeit, in der wir wagen können, ohne große Verluste befürchten zu müssen, also wagen wir, denn wie man weiß: Wer wagt gewinnt!

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