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Land in Sicht!

Seit etwa zweieinhalb Monaten habe ich so lange wie noch nie am Stück gearbeitet und geackert. Die Prophezeiungen, dass der Stress im Studium mit dem während des Abiturs locker mithalten kann, waren definitiv nicht übertrieben und haben sich erfüllt – zumindest für mich als Ersti.

Noch nie habe ich mich so sehr auf die Weihnachtsferien gefreut, denn ich sehne mich nach dieser Zeit einfach nach einer Pause.

Wenig Ruhe in der Zeit der Stille

Nicht nur das Jahr, sondern auch die erste gute halbe Vorlesungszeit an der Uni geht zu Ende, und wie schon oft erwähnt, hat sich selten so viel auf einmal in meinem Leben verändert.

Insbesondere der Fakt, dass jede Woche eine neue Abgabe wartet, macht es schwer zur Ruhe zu kommen. Es bleibt also so gut wie immer ein Gefühl von Druck im Hinterkopf, welches schwer abzuschalten ist.

100% gewöhnt habe ich mich an das Pensum und dem damit einhergehenden Stress also noch nicht. Immer wieder kamen Momente, in denen ich mich beruhigen musste, sodass ich mir selbst verdeutlicht habe, dass alles gut wird und ich gerade nicht am entgleisen bin.

Die dauerhafte Belastung ist demnach selbst nach über 2 Monaten ein Problem, mit dem ich mich immer wieder auseinandersetzen muss, um einen kühlen Kopf bewahren zu können.

Da stelle ich mir schon ab und zu mal die Frage in wie weit ich meinem Bedürfnis nach Kontrolle nachgehen und in wie weit ich den Verlust jener akzeptieren, wenn nicht sogar lieben lernen sollte.

Die Rettungsinsel

Nichtsdestotrotz kommen die Weihnachtsferien ganz recht, denn endlich hat man die Zeit um richtig herunterfahren zu können…

… Zumindest in der Theorie.

Nichts gibt es nämlich nie zu tun und das ein oder andere Übungsblatt ist dann doch über die Ferien zu bearbeiten. Zwar sind die meisten Profs wenigstens zur Weihnachtszeit ein bisschen gnädig, sodass man die Aufgaben theoretisch noch vor den Feiertagen bearbeiten könnte, aber sind wir mal ehrlich: Auch das schiebt man gerne auf.

Wie ich mich umgehört habe bin ich nicht der einzige, der die neben Übungsblättern auch die Nachbereitung einiger Vorlesungen auf die Ferien verlegt hat. In den letzten Tagen ist einfach die Motivation, etwas für die Uni zu tun rapide abgesunken, weswegen das Aufschieben viel zu verlockend ist.

Gerade als Ersti gibt man sich ja eigentlich besonders viel Mühe um mit dem Tempo der Uni Schritt halten zu können. Im Laufe der Zeit ändert sich aber diese Sichtweise nach und nach, weil man merkt, dass man sich vielleicht gar nicht so einen großen Stress machen müsste und es okay ist auch mal keinen Plan zu haben. Zumindest wurde mir das so gesagt.

Wie man eventuell erahnen kann, bin ich aber alles andere als gut darin, ohne Ahnung in der Vorlesung zu sitzen, weil dieses Gefühl eher Stress bei mir auslöst. Das reine Wissen über die eben erwähnte Entwicklung, sorgt also nicht automatisch dafür, dass man diese Entwicklung durchlebt. Vielleicht dauert es bei mir auch noch bis zu den ersten Klausurergebnissen, bis ich mich davon überzeugen kann, dass zwischen „sehr gut“ und „durchgefallen“ auch noch etwas anderes existiert.

Das Aufschieben ist deswegen wahrscheinlich nicht nur ein Phänomen der Weihnachtsferien, sondern offenbart, dass sich auch die Einstellung zur Uni mit der Zeit ändert.

Mir zumindest würde diese gesunde Portion Entspannung auf jeden Fall guttun, weswegen ich darin tendenziell eine positive Entwicklung sehe, denn wahrscheinlich ist die Uni weder das einzige noch das wichtigste im Leben. Meine Zeitinvestitionen in den letzten Monaten hätten dies aber leider immer mal wieder vermuten lassen können.

Wie geht’s weiter?

Was sich genau alles nach den Ferien ändern wird weiß ich noch nicht. Jedoch bin ich optimistisch, dass sich etwas ändern wird und die universitären Aufgaben mit neuer Energie und mit einem neuen Blickwinkel angegangen werden. Ich bin gespannt und offen dafür entspannt zu werden zugleich, was sich hoffentlich nicht gegenseitig im Weg steht 🙂

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