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Stress im Studium

Von der Vorlesung in die Übung, danach schnell etwas in der Mensa essen, um zur nächsten Übung zu düsen… Dann war bei mir der Moment da, dass mir mein Körper meine Grenzen aufgezeigt hat. Plötzlich merke ich, wie ich ein Piepen höre und erinnere mich an die Erzählungen von einer Kommilitonin, die einst von ähnlichen Erfahrungen berichtete, weswegen ich wusste: fuck jetzt wirds zu viel mit dem Hustle, ich sollte mal an der frischen Luft tief durchatmen.

Als ich ihr davon erzähle schaltet sich auch ein anderer Kommilitone mit ein, der auch von Tinnitus-ähnlichen Symptomen in der näheren Vergangenheit berichtete. Wir waren uns alle ziemlich einig, dass das wahrscheinlich mit der momentanen nicht sonderlich stressfreien Situation zu tun hat.

Es scheint also keine Seltenheit zu sein, dass man vor Allem zu Beginn des Studiums mit Stress und seinen Auswirkungen zu kämpfen hat.

Bevor ich aber in das Thema einsteige, möchte ich klarstellen, dass ich keinerlei fachliche Kompetenzen vorweise, weswegen meine folgenden Ratschläge eher, wie die von einem Freund und keinem Psychologen oder Arzt gesehen werden sollten.

Vorausplanen

Das erste, was man präventiv tun kann ist vorauszuplanen. Ich bin auch ein Mensch der ein gewisses Gefühl von Kontrolle haben muss, um zu funktionieren. Ich will wenigstens wissen, dass ich wenigstens theoretisch genug mache, um durch das Studium zu kommen.

Egal, ob es ein allgemeiner Lernplan für jede Woche oder eine To-Do Liste ist, die man sich schreibt, wenn die Dinge auf das Blatt Papier geschrieben werden, sind sie scientifically approved mehr oder weniger raus aus dem Kopf und belasten einen weniger. Das hat zumindest bei mir schon immer gut funktioniert.

Zur Vorausplanung kann man auch die Erstellung des Stundenplans zählen. Ein entzerrter Stundenplan mag zwar im ersten Moment nicht so attraktiv erscheinen, wenn man wie ich lieber viele Veranstaltungen nacheinander besuchen will anstatt immer nur wegen einer oder zwei Vorlesungen oder Übungen in die Uni zu fahren. Jedoch muss ich mir eingestehen, dass das im Nachhinein doch nicht die schlauste Entscheidung war.

Ich habe in den letzten Wochen nämlich gemerkt, dass es beinahe unmöglich ist die Konzentration dauerhaft aufrecht zu erhalten, wenn man von 10-17 Uhr Vorlesungen oder Übungen hat. Zwar hat man theoretisch je eine halbe Stunde Pause zwischen den Vorlesungen, jedoch muss man oft in der Zeit das Gebäude wechseln und irgendwann auch mal in der Mensa zu Mittag essen.

Ja ich weiß, man hätte sich vielleicht vorher denken können, dass es hierbei schwierig ist ein niedriges Stresslevel zu behalten, aber naja. Ich empfehle auf jeden Fall, es nicht so wie ich zu machen. Glücklicherweise besteht immer die Möglichkeit die Übungsgruppe zu wechseln, wovon man Gebrauch machen sollte, wenn man merkt, dass es dauerhaft nicht weitergehen kann.

Self-Care

Es gibt wirklich tausende Wege, um wieder zur Ruhe zu kommen, wobei jeder aber seinen eigenen Weg finden muss, weil das eine sehr individuelle Sache ist. Ich stelle mich hier also nicht hin und sage „tu das und das, dann wirst du ein entspannteres Leben haben“.

Ich denke jeder hat seine eigenen Rituale, die einen helfen wieder herunterzufahren, die vielleicht erst wiederentdeckt werden müssen. Das einzige, was wahrscheinlich keinem schadet ist Pausen zu machen, um einfach mal tief durchatmen zu können. Ob man dann noch meditiert, schläft, Sport macht, liest, Tagebuch schreibt oder sich ein Bad einlässt ist jedem selbst überlassen. Die Liste kann beliebig erweitert werden.

Egal für was man sich letztendlich entschieden hat, ist es meiner Meinung nach primär wichtig sich bewusst für diese Dinge Zeit zu nehmen und sie nicht unter den Tisch fallen zu lassen.

Auf sich selbst hören

Selbst die beste Vorausplanung und Selbstfürsorge kann nicht verhindern, dass es einem zu viel wird und der Körper plötzlich Dinge tut, die einen völlig davon abhalten klar zu denken. Im harmlosesten Fall merkt man einfach wie die Konzentration flöten geht. Ich habe aber auch schon mit FreundInnen gesprochen, die von Hörsturz, Panikattacken und ähnlichem berichteten. Mit diesen Dingen ist nicht zu spaßen, aus welchem Grund ich empfehle medizinischen bzw. psychologischen Rat aufzusuchen, sobald man merkt, dass man alleine nicht mehr mit der Situation klarkommt.

Bis dahin ist es wichtig auf den eigenen Körper zu hören. Schließlich kennen wir den am besten, weswegen auch ich gemerkt habe, wenn es etwas kritisch mit dem Stresslevel wurde. Hier habe ich dann versucht so schnell wie möglich Gegenmaßnahmen einzuleiten, indem ich zum Beispiel auf eine tiefe Atmung geachtet habe, was mir in diesem Moment sehr geholfen hat. Was ich selbst noch nicht ausprobiert habe, aber schon von einer Freundin gehört habe, ist kaltes Wasser über die Handgelenke fließen zu lassen, was dabei helfen soll wieder auf den Boden zu kommen.

Talk. About. It.

Wenn ich nur eine Sache zu dem Thema sagen dürfte, dann wäre es, dass es sich immer lohnt mit allen möglichen Menschen darüber zu sprechen, wenn man merkt dass der Weg etwas steiniger ist, als anfangs gedacht.

Mentale Probleme im Studium und auch allgemein sind einfach alles andere als eine Ausnahme. Ich war selbst überrascht, wie oft mir das Thema Stress bei Gesprächen in meinem Freundeskreis in der letzten Zeit begegnet ist. Deswegen ist es mega wichtig darüber zu reden und sich gegenseitig Ratschläge zu geben, um mit diesem schnelllebigen Lebensabschnitt klar zu kommen. Hier zu schweigen kann wirklich fatal enden.

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