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Frustrierende Übungsblätter & Zeitmanagement im Unialltag

In Woche zwei haben die ersten Übungen stattgefunden, wo auch teilweise schon die ersten Übungsblätter abgegeben werden mussten. Die Wichtigkeit der Übungen habe ich ja schon im letzten Artikel betont. Die Bearbeitung der Blätter hilft auf dem aktuellen Stand zu bleiben, ist die beste Klausurvorbereitung und für die Zulassung mancher Prüfungen sogar Notwendig. Vor allem sind diese Aufgaben aber zeitaufwendig, was nicht zu unterschätzen ist.

Tückisches Aussehen

Auf den ersten Blick sehen die zu bearbeitenden Aufgaben nach gar nicht so viel aus. Ich habe mich auch gewundert, wie man für vier Aufgaben bitte mehrere Stunden oder Tage brauchen könnte, aber schnell wurde mir klar, dass sich diese Fragestellungen deutlich von denen aus der Schule unterscheiden.

Wie frustrierend die Bearbeitung jener Blätter ist, kann jedoch durchaus beeinflusst werden. In der ersten Woche haben wir uns beispielsweise öfters an Aufgaben probiert, für die wir die passende Vorlesung erst ein paar Tage später gehört haben. Man hat sich also recht unnötig den Kopf zerbrochen und Zeit geopfert, was man sich hätte sparen können, wenn man einfach gewartet hätte.

Es lohnt sich also nicht immer früher anzufangen. Wenn einem die Aufgabe also wie Spanisch vorkommt, dann sollte man lieber bis zum Wochenende damit warten.

Da es aber auch so schwer einzuschätzen ist, wie lange die Bearbeitung dauert, sollte man andererseits zunächst lieber zu viel als zu wenig Zeit einplanen und demnach auch investieren.

Jedoch ist es auch wichtig jederzeit die eigene Strategie zu hinterfragen und dazu bereit zu sein daran zu feilen. „Hat es sich gelohnt so lange an dieser einen Aufgabe zu knobeln?“ und „Hätte ich lieber erst die Vorlesung alleine nachbereiten sollen, bevor ich mich an das Übungsblatt setze?“ waren Fragen, die ich mir gestellt habe, um meine Herangehensweise zu optimieren.

Mit meiner nicht besonders großen Erfahrung kann ich schonmal empfehlen erst die Vorlesung nachzubereiten, dann evtl. die Fragen alleine anzuschauen und vielleicht schon ein Stück weit zu bearbeiten bevor man sich dann gemeinsam mit KommilitonInnen auf die Aufgaben stürzt.

Verzweiflung ist normal

Bei Physik und Mathe ist Hartnäckigkeit der Schlüssel zum Erfolg. Wer hier aufgibt, weil einem die Lösung nicht direkt ins Auge springt, der hat verloren. Manchmal führt einfach kein Weg daran vorbei, einfach stundenlang an einer Aufgabe zu knobeln. Diese Resistenz ist auch das, was uns später auf dem Arbeitsmarkt begehrt macht.

Bei mir war es vor allem das Mathe (Analysis) Übungsblatt, was zu der ersten großen Verzweiflung geführt hat, oder um meinen Kommilitonen zu zitieren „Das erste Mathe Übungsblatt hat eingeschlagen wie eine Bombe!“. Hier geht es nämlich vor allem um das Beweisen, was man auf diese Art und Weise in der Schule nie gemacht hat, wobei man noch das Gefühl hat ägyptische Schriftzeichen zu entschlüsseln.

In der Übungsstunde wurde dann gemeinsam versucht diese Entschlüsselung durchzuführen und danach die fremde Sprache der Mathematik zu verwenden, um sich der ersten Teilaufgabe, der ersten Aufgabe des Übungsblattes zu widmen. Es blieb auch tatsächlich beim Versuch, zumindest bei den meisten (inklusive mir).

Der bzw. die ein oder andere schien aber zumindest teilweise durchzublicken. Sobald sich das herumgesprochen hat, wurden die gelehrten zu Lehrern und jeder hörte dem Lehrmeister aufmerksam zu.

Es ist wirklich nicht zu unterschätzen, wie gut jemand erklären kann, der es gerade frisch verstanden hat. Nutzt das also aus und fragt eure KollegInnen, ob sie euch den neuen Stoff beibringen können. Diese wissen meistens am besten, was du nicht verstanden hast – besser als jeder Professor oder Nachhilfelehrer. Dadurch kann man letztendlich Energie und Zeit sparen. Apropos Zeit…

Zeitmanagement

Durch den stressigen Unialltag ist das Zeitmanagement wichtig wie lange nicht mehr. Freizeit ist die größte Rarität und man muss oft zwischen Uni und Freunden abwägen, wobei man häufig das Gefühl hat sich nicht richtig zu entscheiden. Das führt sogar dazu, dass man sich schlecht fühlt Abends wegzugehen, anstatt weiter an den Übungsblättern zu knobeln.

Essenziell ist es, sich nicht von den universitären Aufgaben einnehmen zu lassen. Klar sind diese wichtig, jedoch gibt es auch andere bedeutungsvolle Aspekte im Leben, wie Freunde und Familie, die Aufmerksamkeit verdienen.

Helfen kann es dabei, wenn man einen festen Plan ausgeklügelt hat, wann man welche Vorlesungen in der Woche nacharbeitet und an welchen Tagen man sich den Übungsblättern widmet. So kommt endlich wieder Struktur ins Leben, was nicht heißen soll, dass man alles erdenkliche tun muss, um den Plan einzuhalten. Hier sage ich klar „Nein“! Das Leben kann und wird dazwischen kommen und es ist wichtig, auch mal spontan zu sein und vom normalen Alltag abzuweichen, denn das ist das, was meiner Meinung nach das Leben auszeichnet.

Jedoch bin ich ein Mensch, der einen Schlachtplan braucht, der zumindest theoretisch funktioniert. So kann ich mir dann bewusst und ohne schlechtes Gewissen regulär Zeit für die anderen schönen Teile des Lebens Zeit nehmen und danach auch beruhigt schlafen.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Ja ich weiß, es ist ein alter und nerviger Spruch, aber der Inhalt ist halt kein schlechter. An diesem langen Wochenende hat man viel Zeit, die tagsüber für Nachbereitung und Übungsblätter aufgewendet werden kann. Vielleicht bemüht man sich sogar um einen allgemeinen Uni-Lernplan.

Abends kann ja dann mit einem guten Gewissen auf die Halloween Party gegangen werden.

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