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Weihnachtsferien nutzen

Lange hat man sich nach ihnen gesehnt und jetzt sind sie endlich da: die Weihnachtsferien

Die großen Feiertage sind mittlerweile aber schon vorüber, weswegen sich unter anderem die Frage stellt, wie man die restliche freie Zeit nutzen möchte. Einerseits kann man seit langem mal wieder viel mit der Familie unternehmen aber andererseits sitzt einem auch bisschen die Uni im Nacken…

Runterfahren

Das Erste, was ich machen wollte ist, dass ich mal runter komme von dem ganzen Uni-Stress. Ganz oben auf der Liste stand demnach herunterzufahren und den Stresslevel mal zu senken.

Das gestaltete sich aber nicht so einfach, wie ich dachte. Daheim angekommen war es schwierig zu realisieren, dass ich jetzt viel mehr chillen kann, ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Da habe ich mich dabei erwischt, wie ich unruhig auf und ab gelaufen bin wie ein Tiger im Käfig.

Nicht leichter wurde es dadurch, dass Weihnachten vor der Tür stand, wofür auch noch Vorbereitungen getroffen werden müssen. Ab Heiligabend wurde es aber besser und es kam ein bisschen Stille in den Alltag.

Um wirklich herunter zu kommen, hatte ich mir vorgenommen in den Ferien öfter spazieren bzw. einfach mal raus zu gehen, um wenigstens bisschen Tageslicht aufnehmen zu können. Ich sag mal so: ich bin mir sicher, dass es nicht schlecht gewesen wäre… Leider habe ich das auch nur einmal richtig gemacht und war sonst nur geringfügig öfter am Tageslicht als ein Maulwurf.

Zum Herunterfahren gehört vielleicht auch ein paar Tage nicht an die Uni denken zu müssen. Meine Taktik, dieses Thema einfach weiter aufzuschieben und zu verdrängen, hat jedoch nur bedingt funktioniert, weswegen ich diese Verdrängungsstrategie nicht unbedingt weiterempfehlen würde. Später gehe ich nochmal darauf ein, welchen besseren Weg ich hier hätte nehmen können.

Projekte suchen

Bevor ich mich auf die Heimreise begab, machte ich mir Gedanken, wie ich denn die Zeit in den vertrauten vier Wänden (abgesehen von Uni Stuff) nutzen möchte. Auch wenn ich nach der ersten Woche, längst nicht alles in Angriff genommen habe, fand ich es cool, dass ich bei auftretender Langeweile mich einfach an diese Liste erinnern kann.

Beim Erstellen jener dachte ich vor allem an die Dinge, die ich zum Beispiel nur zu Hause machen kann, oder wozu ich im Unialltag sonst keine Zeit finde. Sei es mal wieder mehr zu lesen, mehr Musik zu machen, oder eine Sprache zu lernen für das Auslandssemester, um das man sich sowieso auch noch Gedanken machen sollte.

Sonst war es mir zum Beispiel auch wichtig, qualitativ hochwertige Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen.

Natürlich habe auch ich nicht immer eines dieser tollen Dinge gemacht und habe auch mal einfach Netflix geschaut, was man aber immerhin noch als Self-Care verbucht werden könnte, was ja schließlich auch nicht zu unterschätzen ist.

Halbzeit

Nach der ersten Woche Ferien, denke ich mir aber, dass es wahrscheinlich auch sinnvoll gewesen wäre, sich Gedanken zu machen wann man was erledigen möchte, was vor allem die Wahrscheinlichkeit der Bearbeitung der eher unangenehmeren Aufgaben (Uni) vermutlich erhöht hätte. Zu Hause ist es nämlich sehr einfach keine Uni zu machen, wie ich verspürte.

Das hat dazu geführt, dass ich in der ersten Woche so gut wie keine Uni gemacht und mir (vielleicht auch zurecht) eingeredet habe, dass ich das ja auch in der zweiten Woche tun kann, in der ich im Urlaub bin. So nach dem Motto: “In der ersten Woche mache ich lieber die Dinge, die ich nur daheim machen kann, wenn ich in der zweiten Woche nicht zu Hause bin.”

Jetzt wo ich im Urlaub bin denke ich mir so: Warum habe ich Vollidiot das wieder aufgeschoben, aber naja.

Jetzt darf ich mir hier nach dem Ski fahren Vorlesungen und Übungsblätter anschauen – Yeah!

Wie hätte ich das also verhindern können, ohne auf das “Herunterfahren” zu verzichten?

Naja, wie ich eben erwähnte wäre es nicht schlecht gewesen sich auf irgendeine Art und Weise einen Plan zu machen. Ich weiß, dass es erstmal doof klingt eine Zeit zu verplanen, in der man endlich mal bisschen chillen möchte… Aber der Tag hat ja 24 Stunden und die Ferien ca. 14 Tage. Wenn man sich die ersten paar Tage freinimmt, und dann an jedem übrigen Tag Anderthalb Stunden (also wie EINE Vorlesung) der Uni widmet, ergibt sich eine Arbeitszeit über 16 Stunden und deutlich mehr (das könnt ihr euch selbst ausrechnen) Zeit, die man komplett frei gestalten kann.

Jetzt für die zweite Woche habe ich das auch endlich mal in Angriff genommen und hab mir zunächst aufgeschrieben, was ich alles für die Uni tun möchte. Danach hab ich die Punkte so auf die Tage bis nächsten Sonntag aufgeteilt, dass an jedem Tag etwa gleich viel zu tun ist.

Da könnte auch ein Kindergartenkind drauf kommen, aber trotzdem ist man viel zu oft zu faul sich diese Arbeit zu machen.

Die Auswirkung von dieser kurzen Zeitinvestition, in der ich mich mit meinen universitären Problemen konfrontiert habe, hat sich aber direkt ausgezahlt. Plötzlich nervt einen das schlechte Gewissen nicht mehr, obwohl ich noch nichts gemacht und nur (wenn auch digital) aufgeschrieben und somit geplant habe.

Etwas vorauszuplanen gibt dem Gehirn also das Gefühl von “Das ist erledigt – Daran brauche ich mich nicht mehr ständig zu erinnern”.

Gelesen habe ich von dieser Idee im Buch “Willpower” von Roy F. Baumeister (Kapitel 3: A brief history of the to-do list). Das kam also nicht einfach vom Himmel herab.

Das coole an der Idee ist, dass man dadurch viel Zeit frei gestalten kann, ohne dabei von schlechtem Gewissen geplagt zu werden.

Hätte hätte Fahrradkette

Natürlich ist es etwas ungünstig, dass ich mal wieder die Uni aufgeschoben habe, und mir damit das Leben selbst schwer gemacht habe. Aber naja… Nobody is perfect und lieber spät als nie.

Jetzt weiß ich zumindest für die zweite Hälfte dieser und für die nächsten Weihnachtsferien, wie ich eine Balance zwischen herunterkommen und “Dinge erledigt bekommen” herstellen kann.

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